
Welche Forschungsthemen werden in Ihrer Arbeitsgruppe bearbeitet?
Die Forschung meiner Arbeitsgruppe fokussiert sich im Allgemeinen auf die physikalisch-chemischen Materialeigenschaften von kondensierter Materie, mit dem Schwerpunkt Netzwerkmaterialien. Motiviert durch unsere Begeisterung für Strukturchemie untersuchen wir Eigenschaften von wissenschaftlicher und technischer Bedeutung wie Barokalorik, Ferroelektrik und negatives Wärmeausdehnungsverhalten, um nur ein paar zu nennen. Das langfristige Ziel ist es, vom Experimentieren gemäß dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ etwas weiter weg zu kommen und hin zum gezielten Materialdesign zu gelangen. Dieser Ansatz beinhaltet den Einsatz von Rechenkapazitäten, maßgeschneiderten Computerprogrammen und Datenbankrecherchen, welche einen wesentlichen Bestandteil unserer Forschungsanstrengungen ausmachen.
Wie gestaltet sich der zeitliche und inhaltliche Ablauf eines Forschungspraktikums in Ihrer Arbeitsgruppe?
Alle Forschungspraktika sind durch eine klare wissenschaftliche Frage motiviert, deren Untersuchung im Rahmen eines vier bis sechswöchigen Praktikums realisierbar ist. Dabei kann es sich sowohl um ein experimentelles Projekt handeln, als auch um eine Frage, die durch einen eigenen programmierten Code rechnerisch gelöst werden kann.
Welche synthetischen Methoden werden bei den entsprechenden Themen angewendet?
Das hängt vom jeweiligen Projekt ab und kann auf die entsprechenden Interessen und Fähigkeiten der Forschungsstudierenden abgestimmt werden. Typische Forschungsprojekte stehen aber in einem ausgeglichenen Verhältnis aus Synthese und Analytik wie Pulver- und Einkristallröntgendiffraktometrie, thermogravimetrische Experimente, dynamische Differenzkalorimetrie usw.
Ist ein Progress-/Final-Talk über das Forschungspraktikum in einem Seminar vorgesehen?
Ja, nachdem der Forschungsbericht eingereicht wurde ist eine 10-15 minütige Präsentation der Abschluss des Forschungspraktikums. Diese Präsentation ist kein Bestandteil der Endnote sondern viel mehr eine Möglichkeit um die eigenen Präsentationsfähigkeiten in authentischer Umgebung zu üben.
Mit welchen Lehrstühlen sind überschneidende Themen denkbar?
Wir arbeiten eng mit dem Lehrstuhl für Anorganische und Metallorganische Chemie (Prof. R. A. Fischer) zusammen, wobei sich unsere Forschungsinstrumente gegenseitig ergänzen. Weitere Kooperationen liegen zwischen Prof. T. Nilges aus der Chemie und Prof. I. Sharp aus der Physik vor.
Wo und auf welche Weise erfolgt die Bewerbung für ein Forschungspraktikum bei Ihnen?
Schauen Sie einfach vorbei und sprechen Sie uns an! Entweder per E-Mail oder in den Laboren (CRC 4039)/Büroräumen. Wir freuen uns immer über motivierte Forschungsstudenten, die zur Forschung und der Gruppendynamik beitragen. Ich möchte jeden, der bezüglich eines Themas unsicher ist, ermutigen mit uns zu sprechen. In einem 15 minütigen Gespräch können gemeinsame Interessen schnell ermittelt werden.
Welche Vorkenntnisse werden bei einem Forschungspraktikanten in Ihrer Arbeitsgruppe vorausgesetzt?
Dies hängt sicherlich vom Projekt ab, aber ein großes Interesse in Strukturchemie und an der Frage wie die Materialstruktur die makroskopischen Eigenschaften beeinflussen kann ist von Vorteil. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass Motivation und Interesse für das Thema des Forschungspraktikums eine wichtige Voraussetzung sind. Wenn dies gegeben ist werden Fertigkeiten als solche während des Praktikums vermittelt. Für Projekte die sich auf computerbasierte Chemie beziehen ist Programmiererfahrung mit Python von großem Vorteil.
Ist es möglich, ein Forschungspraktikum auf eine Masterarbeit ausweiten?
Definitiv ja. Ich würde sogar sagen, dass das eines der bestmöglichen Ergebnisse eines Forschungspraktikums wäre.
Wie viel Kuchen erwartet Ihr Lehrstuhl?
Wir ziehen Muffins vor.
Ist es ein Vorteil kleiner Arbeitsgruppen, dass es mehr Kuchen für jeden gibt?
Nun, obwohl wir eine kleine Arbeitsgruppe sind, ist unser Bürobereich mit dem vom Lehrstuhl für Anorganische und Metallorganische Chemie verbunden. Jedenfalls hat es in den vergangenen drei Jahren nie einen Kuchen oder Muffinengpass gegeben, deren Verfügbarkeit ist also garantiert.