Koordinationschemie – Struktur-Funktionsbeziehungen
Welche Themen wurden in der Vorlesung behandelt? Welche Schwerpunkte wurden gesetzt?
Es wurden die Koordinationschemie von Übergangsmetallkomplexen und deren elektronische Struktur und die daraus resultierenden Eigenschaften diskutiert sowie Struktur-Reaktivitäts- und Struktur-Funktions-Beziehungen untersucht, um die Reaktivität der Komplexe zu bestimmen. Zu den Schwerpunkten gehörten das Design der Koordinationsumgebung und die Anwendung von Metallkomplexen in den gewünschten Reaktionen, z.B. die Aktivierung kleiner Moleküle wie Dioxygen, Distickstoff oder die Spaltung von Wasser, die Verwendung redoxaktiver Liganden und die Beschreibung von Metall-Metall-Bindungen in mehrkernigen Komplexen. Metall-organische Verbindungen mit Metall-Kohlenstoff-Bindungen waren NICHT Teil der Vorlesung. Weitere Themen sind die Anwendung von Komplexen in der Katalyse, wie z.B. die heterogene Katalyse mit Metallkomplexen an Festkörperoberflächen, ihre Anwendung in der supramolekularen Chemie und ihre Ausweitung auf die Elemente des f-Blocks. Die Vorlesungen von Professor Köhler befassten sich insbesondere mit Magnetismus, EPR und der Festkörperkoordinationschemie von Metallkomplexen. Ziel des Moduls ist es, dass die Studierenden in Zukunft in der Lage sind, aktuelle Fragestellungen zur Koordinationsumgebung und zur Reaktivität von Übergangsmetallkomplexen selbständig zu verstehen und zu bewerten sowie ein eigenes experimentelles Vorgehen zu entwickeln, das zu einer Lösung führt.
Wie hat der Dozent diese Vorlesung gehalten? (Tafelanschrieb, Skript, Folien)
Im letzten Semester wurde die Vorlesung als eine Kombination aus den Aufzeichnungen von Prof. Hess, die über moodle zugänglich waren, und den Vorlesungen von Prof. Köhler auf Zoom realisiert. Ob sich der Formfaktor in Zukunft ändern wird, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden.
Wie waren die Tutorien aufgebaut? Wie zeitaufwendig sind die Übungsblätter?
Zur Vorbereitung der Studierenden wurden in den Übungen aktuelle Forschungsthemen als Beispiele verwendet und eigene Konzepte abgeleitet. Da viele der Vorlesungen im Sommersemester 2020 auf eine Online-Version umgestellt wurden, fand ich die Möglichkeit, die Vorlesungsvideos von Prof. Hess auf moodle in meinem eigenen Tempo anzuschauen (und wieder anzuschauen) und die Übungen damit vorzubereiten, sehr praktisch. Außerdem war Prof. Hess bei den Übungen sehr kulant und schlug Kleingruppen zu flexiblen Zeiten vor, die die Studierenden per Abstimmung bestimmen konnten. Prof. Köhler war wie immer sehr offen für Anpassungen im Modulkurs und versuchte, die Situation so angenehm wie möglich zu gestalten.
Wie war die Prüfung? (schriftlich oder mündlich, Dauer der Prüfung, Zeitbedarf für die Prüfungsvorbereitung)
Der Kurs wird mit einer 90-minütigen schriftlichen Prüfung abgeschlossen und am Ende des Semesters wird eine Nachholprüfung angeboten.
Welche Voraussetzungen müssen für diese Lehrveranstaltung erfüllt sein? Gibt es bestimmte Bachelor- oder Master-Vorlesungen, die grundlegend oder ergänzend zu dieser Vorlesung sind?
Zu den empfohlenen Grundlagen, auf denen dieses Modul aufbaut, gehören z.B. die Vorlesung über Metallkomplexe und metallorganische Chemie, die einen Einblick in die Koordinationschemie der Übergangsmetalle gewährt, sowie Grundkenntnisse über wichtige spektroskopische Methoden zur Analyse molekularer Verbindungen und einen Hauch von Wissen über die Reaktivität molekularer Verbindungen.
Würden Sie die Vorlesung weiter empfehlen? Was war Ihre Motivation für die Wahl dieser Vorlesung?
Als Student im 2. Mastersemester kann man von dieser Vorlesung ein grundlegendes Wissen zu den chemischen und physikalischen Zusammenhängen der modernen Koordinationschemie und der Reaktivität von Übergangsmetallkomplexen erwarten. Die Dozenten bieten eine unangestrengte und interaktive Lernerfahrung.