Hybridmaterialien – Struktur-Funktionsbeziehungen
Welche Themen wurden in der Vorlesung behandelt? Welche Schwerpunkte wurden gesetzt?
Das HYMAT-Seminar begann mit einer Einführungsveranstaltung, die einen allgemeinen Überblick über hybride Werkstoffe gab. In den folgenden Wochen sollten die Teilnehmer die empfohlene Literatur nutzen, um weitere relevante Informationen zu sammeln. Anschließend wurden die Teilnehmer gebeten, ihre Lieblingsthemen aus HYMATs zu benennen und dabei drei Schlüsselthemen zu priorisieren. Auf Basis dieses Votums wurden die Gruppen (drei bis vier Personen) eingeteilt und die Zuordnung der Coaches vorgenommen. Im WS 2019/20 wurden die folgenden fünf Hauptthemen behandelt:
- Synthese & Charakterisierung
- Photophysik von HYMATs
- Zusammenhänge zwischen Unordnung, Defekten und Funktionen von HYMATs
- Mechanische Eigenschaften von HYMATs
- Elektrische und thermische Leitfähigkeiten von HYMATs
Wie hat der Dozent diese Vorlesung gehalten? (Tafelanschrieb, Skript, Folien)
Im nächsten Schritt mussten die einzelnen Gruppen ein geeignetes Papier auswählen. Das Papier muss zum Hauptthema passen und Raum für eine weitere wissenschaftliche Diskussion bieten. Das ausgewählte Papier wurde dann in einem Vortrag (ca. 20 min) mit anschließender Diskussion (insgesamt 30-40 min) vorgestellt.
Ausgehend von der ausgewählten Arbeit sollte eine neue Forschungsidee ausgearbeitet werden, die eine ungelöste Frage der jeweiligen Arbeit aufgreift und neue Lösungsansätze liefert. Dies war die anspruchsvollste, aber gleichzeitig auch die spannendste Aufgabe. Dabei erhält man auch sehr hilfreiche Unterstützung von den jeweiligen Coaches. Die Treffen müssen von den Teilnehmern selbst organisiert werden. Unsere Gruppe hatte einen sehr engagierten Coach, der sich immer Zeit für uns genommen hat, um aufkommende Fragen und Themenvorschläge zu diskutieren. Sobald eine Idee ausgearbeitet war, wurde jede Gruppe gebeten, einen Forschungsvorschlag zu verfassen. Zu diesem Zweck wurde unterstützendes Material hochgeladen und eine Vorlage zur Verfügung gestellt. In dieser Phase war es besonders wichtig, als Team eng zusammenzuarbeiten. Unsere Gruppe erledigte den größten Teil der Arbeit über Google Docs. Das war zwar nicht die beste Wahl in Bezug auf die Formatierung, aber es ermöglichte uns, alle Änderungen, die unsere Teamkollegen vornahmen, gleichzeitig zu sehen und sie gegebenenfalls zu kommentieren. Am Ende musste nur noch jemand den letzten Schliff geben. Ich denke, wir haben es geschafft, die Arbeit ziemlich gleichmäßig zu verteilen. Auch darauf sollte man achten, denn es wirkt sich eindeutig positiv auf die Arbeitsatmosphäre aus. Nachdem die Forschungsvorschläge eingereicht worden waren, fand die erste Runde der Peer-Review statt. Dies geschah mittels einer Online-Umfrage, die auf vordefinierten Kriterien basierte.
Wie waren die Tutorien aufgebaut? Wie zeitaufwendig sind die Übungsblätter?
Als Tutorium stellte Dr. Dana Medina ihr aktuelles Forschungsthema im HYMAT-Seminar vor. Dabei ging es vor allem darum, zu lernen, „böse Fragen“ zu stellen. Generell lag der Fokus des Seminars auch darauf, den Studierenden den Mut zu geben, Forschung zu hinterfragen, egal wie renommiert der Vortragende oder die Zeitschrift ist, in der die Arbeit veröffentlicht wurde.
Wie war die Prüfung? (schriftlich oder mündlich, Dauer der Prüfung, Zeitbedarf für die Prüfungsvorbereitung)
Am wichtigsten für die abschließende Bewertung des Seminars war die abschließende Präsentation des Vorschlags. In unserem Fall kam die Pandemie COVID 19 dazwischen, so dass die Präsentationen über Zoom an zwei Tagen abgehalten wurden. Es war sehr wichtig, eine kurze, prägnante Präsentation der wichtigsten Aspekte des Vorschlags (Verteidigung) zu geben (5-10 Minuten). Anschließend stellten Prof. Dr. Fischer und Dr. Kieslich Fragen, die oft direkt an die Referenten gerichtet wurden. Das Auditorium hatte dann die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen. Die Gesamtdauer der Diskussion betrug etwa 30 Minuten. Im Anschluss an die Verteidigungen fand eine abschließende Peer-Review-Runde statt, in der jeder Student von seinen Kommilitonen zu seiner Verteidigung bewertet wurde. Auch dies geschah anonym über Moodle.
Welche Voraussetzungen müssen für diese Lehrveranstaltung erfüllt sein? Gibt es bestimmte Bachelor- oder Master-Vorlesungen, die grundlegend oder ergänzend zu dieser Vorlesung sind?
Besondere Vorkenntnisse aus bestimmten Vorlesungen sind nicht erforderlich. Wichtig sind jedoch Kommunikationsfähigkeit, ein vernünftiges Zeitmanagement und Begeisterung für das eigene Thema.
Würden Sie die Vorlesung weiter empfehlen? Was war Ihre Motivation für die Wahl dieser Vorlesung?
Die Teilnehmer an diesem Seminar lernen in kurzer Form den grundlegenden Weg eines jeden Wissenschaftlers von der Ausarbeitung einer Forschungsfrage bis zur endgültigen Veröffentlichung kennen. Ich würde das Seminar anderen Studenten empfehlen, da es eine gute Ausbildung in wichtigen Fähigkeiten bietet, die man später als Wissenschaftler braucht, und auch eine Herausforderung darstellt. Die Mühe lohnt sich, und es ist eine weitere Bestätigung dafür, nicht zu zweifeln, sondern die Dinge einfach zu tun.